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Ausschreibungen nach EAG

Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) in Österreich ändert die Vergabeverfahren für die Förderung von Erneuerbarer-Energien-Anlagen. Je nach Technologie und Größe der Anlage, wird die Höhe des Anzulegenden Werts in Ausschreibungen ermittelt und nicht mehr über den Einspeisetarif festgelegt. An EAG-Ausschreibungen nehmen Photovoltaik und Biomasseanlagen sowie Windkraftanlagen teil. Es gibt zudem technologieübergreifende Ausschreibungen für Wind und Wasser. Gebotstermine, Volumina und Höchstpreise werden per Verordnung festgelegt und Ergebnisse durch die EAG-Förderabwicklungsstelle veröffentlicht. 

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PPAs (Power Purchase Agreements)

PPAs, kurz für Power Purchase Agreements, sind langfristige Stromliefer- und Strombezugsverträge. Insbesondere Stromproduzenten, aber auch Projektierer von Erneuerbaren-Energien-Anlagen und große Stromverbraucher schließen diese Verträge ab. Anlagenbetreiber erhoffen sich dadurch eine günstigere Finanzierung ihres Projekts und eine Minimierung der Risiken; Verbraucher eine preissichere und grüne Stromversorgung. Da PPAs bilaterale Verträge sind, hängt ihre Ausgestaltung von den Vertragspartnern ab. Sie können verschiedene Formen annehmen und bilanzielle oder physische Stromlieferungen beinhalten. In Europa sind PPAs bisher noch nicht stark verbreitet, da die Förderung von Erneuerbaren-Energien-Anlagen in vielen Ländern dies nicht begünstigt. In Österreich werden jedoch Anlagen bereits beispielsweise über Jahres-Terminmarktprodukte außerhalb der Förderung vermarktet. Es ist denkbar, dass PPAs mit weiterer Abnahme der Förderung von Erneuerbaren-Energie-Anlagen an Wichtigkeit für den Ausbau und Betrieb von EE-Anlagen zunehmen.

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Stromvermarktung

Stromvermarktung bezeichnet den Vertrieb des Handelsgutes Strom auf vielfältigen Wegen. Im Regelfall bedeutet es, dass der ins Netz eingespeiste Strom über Stromlieferverträge oder an der Strombörse des jeweiligen Landes gehandelt wird – in Österreich ist dies die EXAA in Wien. Doch wer stellt sicher, dass der erzeugte Strom auch wirklich einen Abnehmer findet? Denn lagern lassen sich insbesondere größere Mengen Strom nur schlecht – und wer stellt sicher, dass auch immer zur richtigen Zeit genug Strom produziert wird um das Stromnetz stabil zu halten?

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WissenFlexibilität im StromsystemWissenErneuerbare EnergienDirektvermarktungStromhandel
Virtuelles Kraftwerk

In einem Virtuellen Kraftwerk werden dezentrale Einheiten aus dem Stromnetz zusammengeschlossen und über ein gemeinsames Leitsystem koordiniert. Dabei kann es sich um Stromproduzenten (beispielsweise Windkraft-, Biogas-, KWK-, Photovoltaik- oder Wasserkraftanlagen), Stromspeicher, Stromverbraucher und Power-to-X-Anlagen (Power-to-Heat, Power-to-Gas) handeln. Teil des Virtuellen Kraftwerks kann jeder dezentral verbrauchende, speichernde oder produzierende Akteur mit dem Ziel der gemeinsamen Vermarktung von Strom und Flexibilität am Strommarkt werden. 

Das zentrale Leitsystem koordiniert mithilfe eines speziellen Algorithmus die individuellen Anlagen im Verbund des Virtuellen Kraftwerks und reagiert, ähnlich wie ein Großkraftwerk, auf die Regelenergieabrufbefehle der Übertragungsnetzbetreiber und wechselnde Netzzustände. Außerdem kann das Virtuelle Kraftwerk in Verbindung mit dem Stromhandel flink und effizient auf Preissignale aus den Strommärkten reagieren und die Fahrweise der einzelnen Anlagen diesen Signalen entsprechend anpassen.

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